Auf ihrer Frühjahrtagung hat die Synode der Landeskirche Hannovers einer neuen Handreichung zur Trauung von Ehepaaren gleichen Geschlechts zugestimmt. Homosexuelle Paare können somit nun auch kirchlich getraut werden. Damit reagiert die größte der 20 evangelischen Landeskirchen auf die Öffnung der Zivilehe durch den Deutschen Bundestag vom 30. Juni 2017.
Seitdem können auch zwei Frauen oder zwei Männer offiziell eine Ehe schließen.
Seit 2002 hatte es in der Landeskirche Hannovers Fürbitt-Gottesdienste für Paare gegeben, die eine eingetragenen Lebenspartnerschaft geschlossen hatten. Erst 2014 hat die Landessynode eine Handreichung zu Segnungsgottesdiensten für homosexuelle Paare verabschiedet.
Die LSU in Niedersachsen zeigt sich erfreut über den Schritt der Kirche. „Die Ehe ist mehr als ein weltlich Ding. Mit dieser Entscheidung ermöglicht die Landeskirche homosexuellen Paaren endlich offiziell ein Eheversprechen vor Gott“, lobt Sven Alexander van der Wardt, Vorsitzender der LSU in Niedersachsen. „Damit geht sie einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Überprüfung ihres Eheverständnisses.“
Eine neue Trauagende, nach der in Zukunft alle Paare unabhängig der sexuellen Orientierung einheitlich getraut werden können, wird es allerdings noch nicht geben. Dafür brauche es noch Abstimmungen mit der VELKD und der UEKD, erklärte Landessuperintendent Hans Christian Brandy.
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